Ein anderer Weg der Medizin
Oft wird mir die Frage gestellt, warum ich diese Art von Medizin mache und wie es dazu gekommen ist. Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, da es eigentlich das Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses ist, der auch noch nicht abgeschlossen ist. Ich habe schon früh in Kindestagen gemerkt, dass ich einfach gern mit Tieren zusammen bin und spüre, was den Tieren guttut und was nicht. Das war für mich immer selbstverständlich!

Was mich bewegt
Alles begann mit einem Erlebnis. Mein geliebtes erstes Pferd, ich war 12 Jahre alt, hatte eine schwere Kolik und ich sollte ihn führen, bis der Tierarzt da ist. Das war für mich ein extrem einschneidendes Erlebnis. Ich werde nie meine Hilflosigkeit und Verzweiflung in diesem Moment vergessen. Da habe ich mir geschworen, dass ich Tierärztin werden muss und mir so etwas nicht mehr passieren wird.
Naja, das habe ich dann auch umgesetzt. Und was soll ich sagen – diese Hilflosigkeit kam trotzdem immer wieder. Egal wie sicher ich in der Schulmedizin wurde und wie gut ich Verletzungen versorgen konnte, es gab immer wieder diese Momente, in denen ich nicht helfen konnte. Das war für mich so schwer zu ertragen. Außerdem habe ich gemerkt, dass ich mich immer mehr von dem Tier in meiner Arbeit entferne. Ich wurde immer unglücklicher.
Die Chiropraktik
Da ich immer gerne mit meinen Händen am Tier gearbeitet habe und gerne mit den Händen das Tier fühle, beschloss ich mich zur Weiterbildung in der Chiropraktik. Das eröffnete Türen! Endlich habe ich eine Brücke zur Selbstheilung in der Therapie gefunden und auch ich konnte wieder mehr fühlen!
Zum ersten Mal fand ich einen Weg, das Tier mit einzubeziehen. Einen Weg, dem Körper die Möglichkeit zu geben, von innen heraus zu regenerieren. Auch ich fand meinen ersten Ansatz, zu dem zu kommen, was mir wirklich entspricht und zu fühlen. Ich bin voll in dieser Methode aufgegangen, bis ich zwei Dinge gemerkt habe. Erstens sehen die Besitzer oft in der Chiropraktik eine Methode, bei der schnell wieder die sportliche Nutzung des Tieres, vor allem der Pferde, gegeben ist. Zweitens fühlte ich oft während der Behandlung Dinge, die auch mit dem Besitzer zu tun haben. Zum Beispiel konnte ich den Stress der Besitzer in dem Pferd fühlen oder emotionale Blockaden wie stille Wut der Besitzer war in dem Tier gespeichert. Damit konnte ich erst nicht wirklich umgehen und es kostete mich sehr viel Energie. Durch Zufall (oder vielleicht auch eher das Leben spielte mir den Zufall zu) begegnete ich einer Tierärztin mit einer schamanischen Ausbildung, die mir erklärte, was da passiert und öffnete mir weiter Türen.
Die Tierkinesiologie
Ich beschloss dann die Weiterbildung der Tierkinesiologie zu machen. Dies erlaubte mir einen Einblick, wie wichtig es ist, auch die Verbindung zum Besitzer und die Ganzheit – Tier-Mensch – mit einzubeziehen. Ich war erstaunt, was ich dadurch alles bewegen konnte. Bei dieser Art von Arbeit änderte sich auch privat für mich einiges. Ich veränderte mich und das tue ich heute noch. Ich nehme immer mehr bewusst wahr, was mit mir und meinem Umfeld passiert und warum. Meine größten Lehrmeister sind meine eigenen Tiere, meine Familie und jeder neue Patient. Ich lernte, manchmal auch nicht auf den leichten Weg, wie wichtig es ist zu fühlen, zuzuhören und nicht übergriffig zu agieren. Außerdem jedem Lebewesen in seinem Raum wahrzunehmen und es dort zu begleiten. Die Akzeptanz, dass jedes Lebewesen seinen eigenen Weg geht und wir diesen nur unterstützen und begleiten, war und ist auch der Weg aus meiner Hilflosigkeit.
Ich habe verstanden, dass wir alle, ob Schulmediziner oder alternativ wirkende Therapeuten, Heilungsangebote machen, dass jedes Lebewesen, diese aber auch ablehnen darf. Dabei zeigte sich, dass der eigentliche Schlüssel der Heilung für mich, der Raum der Liebe ist. Dies kann man nach heutigen Stand wissenschaftlich, mit der Quantenphysik und Neurobiologie erklären, aber das werde ich separat in einem weiteren Beitrag tun. Um mich ganz auf diese Art der Begleitung einzulassen, wende ich selbst keine klassische Schulmedizin mehr an, aber arbeite gerne mit Kollegen zusammen und verweise auch auf diese Möglichkeiten.
Ich liebe es einfach diesen Raum der Liebe zu öffnen und die Tiere auf ihrem Weg zu begleiten.
